ein Seminar, das über 30 Jahre Dünnschichtforschung an der Montanuniversität Leoben zusammenfasste. Ein weiterer Schwerpunkt waren extrem harte Übergangsmetall-Nitrid-basierte Nanokomposite für Verschleißschutzanwendungen. Weiterhin wurden lokal-aufgelöste Nanobeam-Röntgenbeugungsexperimente am Beispiel von nanolaminierten Übergangsmetall-Aluminium-Nitriden diskutiert. Dieser Synchrotron-Versuchsaufbau ermöglicht es, strukturelle Änderungen und Mikrospannungen von nanolaminierten Schichten in Abhängigkeit der einzelnen Lagen zu charakterisieren. Weiterhin wurde die ab initio-basierte Modellierung von Grenzflächen vorgestellt und das reaktive Sputtern von Mo in Sauerstoffatmosphäre mit dem nicht-reaktiven Sputtern von MoOx Komposit-Targets verglichen. Die vorgestellten Ergebnisse haben somit signifikante Relevanz für die Forschungsschwerpunkte des SFB-TR 87.
In der darauffolgenden Woche, am 27.09.2017, hielt Dr. David Holec von der Montanuniversität Leoben/Technische Universität Wien ebenfalls ein Seminar, das unter dem Motto „Point Defect Engineering“ stand. Es wurde anhand verschiedener Übergangsmetall-Aluminium-(Oxy-)Nitride, Aluminium-Chrom-basierten Oxiden sowie Übergangsmetall-Karbiden der Effekt von Punktdefekten auf die Phasenstabilität behandelt. Punktdefekte sind in allen Schichten, welche mittels Verfahren der physikalischen Gasphasenabscheidung synthetisiert werden, in nicht vernachlässigbarer Anzahl vorzufinden. Die vorgestellen Ergebnisse entstammen Berechnungen mittels Dichtefunktionaltheorie und eine wesentliche thermodynamische Größe ist die Phasenbildungsenthalpie, womit beispielsweise die relative Stabilität von Phasen mit unterschiedlichen Kristallstrukturen vorhergesagt werden kann. Die sehr gute Übereinstimmung der theoretischen Vorhersagen mit experimentellen Messergebnissen kann somit wesentlich zum Verständnis der Defektstruktur von den im SFB-TR 87 untersuchten Materialsystemen beitragen.